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HINTERGRUNDINFORMATION ZUM UNTERSBERG

Der sagenumwobene Untersberg ist ein höhlenreiches Plateaugebirge und fällt mit seinen Südabstürzen steil gegen den Berchtesgadener Talkessel ab. Vom Wandern bis zu extremen Sportkletterrouten bietet er Sommer wie Winter ein umfangreiches Betätigungsfeld. Mit einer Höhe von 1993 m gehört neben dem Watzmann Hochdeck zu einem der beliebtesten und meistbesuchten Bergen des Berchtesgadener Landes in Oberbayern.

Der Untersberg ist für seinen Reichtum an Sagen, aber auch an Höhlen, der Kolowratshöhle und dem Dopplersteig auf österreichischer Seite sowie den Schellenberger Eishöhlen bekannt.

Er ist das Trinkwasserreservoir der Stadt Salzburg. Bei Bergsteigern ist er beliebt und bekannt für seine an den Süd, Südost und Ostwände mit den kilometerlang Fronten, die durch die zahlreiche, zum Teil äußerst schwierige Klettertouren locken.

Auf der österreichischen Seite befinden sich große Marmorbrüche, deren Marmor in vielen Kirchen zu finden ist. Von der Bergstation der Untersbergseilbahn, die einige Meter unter dem Geiereck gelegen ist, führt in südwestlicher Richtung ein markierter Steig in rund 3 Stunden zum Berchtesgadener Hochthron in 1972 m Höhe. Der mühsame, für Bergkundige ungefährliche Weg erschließt dem Bergwanderer am besten das ganze Untersberg-Hochplateau. Vom Geiereck führt der Steig zunächst in 25 Minuten auf den Salzburger Hochthron in 1835 m Höhe. Von hier geht es dann links den Kamm entlang zur Mittagsscharte. Hier zweigt nach links der Weg zur Schellenberger Eishöhle ab.

Der Pfad steigt von der Mittagsscharte wieder an, führt an den Ochsenköpfen südöstlich vorbei und dann über das Rauheck und den Gamsalmkopf zum Berchdesgadener Hochthron. Von hier in 10 Minuten zum Stöhrhaus in 1894 m Höhe der Alpenvereinssektion Berchdesgaden.

An den Südwänden bieten das rauhe, löchrige Kalkgestein als ideales Betätigungsfeld für den alpinen Genußspecht. Der Untersberg ist das Massiv mit der höchsten Dichte an Sportkletterrouten im Berchtesgadener Raum. An derWestwand ist der Fels ist bombenfest und steil.

Hier einige Daten:



Das älteste schriftliche Vorkommen des Namens Untersberg findet sich in der Urkunde Erzbischof Konrads IV von Salzburg vom 28. Juni 1306 und wird dort Vndarnsperch geschrieben. Die Bedeutung des Namens wird von "untern" abgeleitet, das war die im Umland gebräuchlich Redensart für eine Nachmittagsjause. Wenn von Salzburg aus die Sonne über dem Berg stand war es das Zeichen für eine Rast und Essen. Nach einer älteren Auffassung ist es der "Berg der Unteren" - der in den Berg entrückten.

Wie alt ist der Untersberg:

Die vorwiegend karbonatischen Gesteine entstanden vor 230 - 60 Mio Jahren, die Heraushebung begann vor ca. 70 Millionen Jahren, erfolgte schubweise und dauert heute noch an.

Bedeutende Fossilfundstellen:

Wolfschwang, Hipporiten aus Ochsenhörndl, ca. 65 Mio Jahre alt. Größtes gefundenes Fossil Ammonit aus dem Untersberger Marmor, ca. 2,5 m Durchmesser.

Die höchsten Gipfel:

Berchtesgadener Hochthron: 1972 m; Rauheck: 1892 m; Gamsalpkopf: 1888 m; Salzburger Hochthron: 1853 m; Mitterberg: 1840 m; Geiereck da ist auch die Bergstation der Seilbahn: 1805 m.

Größe des Plateaus:

ca. 17 km²

Größe des Untersberges:

ca. 70 km²

Anzahl der bekannten Höhlen:

ca. 400, davon beschrieben 151 im Salzburger Raum.

Die größten Höhlen:

Gamslöcher - Kolowrats - System und das Windlöcher -System mit ca. 16,4 km Länge

Bekannte Eishöhlen:

Schellenberger Eishöhle, Kolowrats Höhle, die ist weitgehend abgeschmolzen, und Großer Eiskeller, auch Karls Eishöhle genannt.

Die tiefste Höhle:

Salzburger Schacht, ca. 600 m tief der bisher bekannt Teil.

Funde von Höhlenbären:

Gamslöcher - Bärenhorst.

Älteste Hütten:

Zeppezauer Haus, früher Untersberghaus, gebaut im Jahr 1883, Stöhr Haus im Jahr 1893 errichtet.

Untersbergbahn:

Wurde im Jahre 1961 fertiggestellt

Bekannte Erstbesteiger:

Anfang des 12. Jahrhunderts durch Eberwein (1111 - 1142), den Probst des Augstinerchorherrenstifts von Berchtesgaden, erste Alpinisten: der Geistliche Valentin Stanig hat um 1800 den Untersberg bestiegen, erste Besteigung des Ostgrates durch Ludwig Purtscheller Ende des 19. Jhd.

Bau der Steiganlagen:

Weinsteig, Fürstenbrunn zur Schweigmühlalm: 1873, Weg von Glanegg bis Kolowratshöhle und Dopplersteig 1876, Schellenberger Eishöhlenweg 1925 und Thomas Eder Steig, Mittagsscharte, 1937.







©Carmen Nannen (Gleich) = ©by [email protected]


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