Der Votansberg
DER KAMPF UM DEN UNTERSBERG
Ein besonders unheimliches Erlebnis mit den Untersbergern hatten einst zwei Gendarmen, die gegen
zehn Uhr Abends von Glanegg nach Grödig unterwegs waren. Der Vorfall, der sich dabei zugetragen
haben soll, wird in einem alten Bericht folgendermaßen geschildert:
»Ungefähr eine Viertelstunde vor Grödig begegnete ihnen ;in Zug grauer Männlein mit großen Bärten,
schweigsam und lautlos. Die Gendarmen, an nichts weniger als an die Untersberger denkend und einen
Schelmenstreich von Bauernjungen nutend, riefen dem Zuge ein ,Halt!' entgegen. Doch die Männlein
kehrten sich nicht daran, sie zogen ihres Weges weiter. Da griffen die Gendarmen zu ihren Waffen und
schössen n die Menge hinein. Trotzdem sie wähnten, den einen oder in deren getroffen zu haben, sahen
sie doch keinen stürzen;
wohl aber blieb jetzt der Zug stehen und der Anführer derselben hob dreimal drohend seine Rechte
gegen die beiden Gendarmen. Darauf setzte sich der Zug wieder in Bewegung und war im nächsten
Augenblick den Augen der entsetzten Gendarmen entschwunden.
In die Stadt zurückgekehrt, machten sie sofort bei ihrem Kommando die Meldung von diesem Vorfalle.
Einundzwanzig Tage darauf, sie waren inzwischen von Salzburg jeder in einen anderen Ort versetzt
worden, wurden beide tot in ihren Betten aufgefunden.«
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